geb. 27. März 1916
gest. 10. Januar 2004

1916 Am 27. März wurde Paul in Reinach AG geboren, wo er als mittleres von 7
Kindern die ersten Lebensjahre verbrachte.
1920 Übersiedelte die Familie nach Thalwil, wo Paul die Primar- und
Sekundarschule besuchte.
1932 Begann er die Schreinerlehre bei der Firma Gachnang in Oberrieden, wo
er auch später arbeitete und wohnte.
1934 Seine turnerische Laufbahn begann bereits in Thalwil als Jugendriegler.
Als dann die Familie nach Oberrieden zog, trat er dem Turnverein
Oberrieden bei, wo er den Vorunterricht, die Jugi und später den
Turnverein leitete und dies während der Grenzbesetzung, wo überall die
Leute fehlten.
1936 Artillerie-Rekrutenschule in Kloten
1939 Generalmobilmachung: Paul wurde vom WK weg gleich in die Feld. Haub.
Bttr. 163 umgeteilt. Da in dieser Abteilung viele Bauern mit Pferden im
Dienst waren, wurden sie bevorzugt und über Saat- und Erntezeit
beurlaubt, was auch den andern Soldaten zugute kam.
1943 Heirat mit Bethli Isler, sie arbeitete in der Trotte Oberrieden und wohnten
alsdann in einer schönen grossen 2-Zimmerwohnung an der Schlossmattstrasse.
1944 Am 29. Juni kam das 1. Kind, Peter zur Welt und das Glück war
vollkommen.
1945 War Kriegsende und Paul erhielt das Angebot, bei Willi Gachnang junior in
Wald als Vorarbeiter in der Sperrholzfabrik zu arbeiten. Das erforderte den
Wohnungswechsel nach Wald, zuerst vorübergehend in die Breitenmatt,
bis die Geschäftswohnung im Spittel im Juni 1946 frei wurde.
1946 Am 10. Oktober erhielt Peter ein Schwesterchen namens Verena und in
den Jahren 1952 und 1954 noch zwei Brüder Hans und Paul und dann war
die Familie komplett und die Kinder machten viel Freude.
Paul trat dem Männerchor und dem Turnverein Wald bei. Er war ein
eifriger Turner im Stammverein und bald darauf wurde er Jugileiter. Später
amtete er als Kursleiter im Zürcher Kantonalverband für Jugendturnen.
Auch in die Feuerwehr wurde er einberufen, wo er letztlich noch 7 Jahre
als Kommandant gewirkt hatte.
Im Zivilschutz war er später Dienstchef der Feuerwehr.
1957 Wurde er Obmann der Turn-Veteranengruppe Wald, welches Amt er 20
Jahre versah. Darnach wurde er zum „Eidgenössischen Veteran“ ernannt,
deren Ortsgruppe Wald er während 22 Jahren von 1980 bis 2002 als
Obmann vorstand.
1964 Wurde Paul in die Primarschulpflege gewählt, wo er von 1966 – 1970 als
Präsident der Baukommission amtete.
Bei all diesen Aufgaben wusste Paul aber auch, dass er eine Familie hatte,
die ihm alles bedeutete. Er war ein liebender und fürsorglicher Gatte und
Vater.
1972 Musste Paul aus gesundheitlichen Gründen ‎(Atembeschwerden)‎ zur
Beobachtung 2 Wochen ins Sani Wald und anschliessend 3 Wochen nach
Clavadel ‎(Zürcher Heilstätte)‎ zur Kur, die ihm gut getan hat. So konnte er
seine Arbeit wieder aufnehmen.
Von 1976 an durfte Paul nur noch halbtags arbeiten, wieder wegen
Atembeschwerden.
1979 Umzug von der Geschäftswohnung im Spittel an den Gerbiweg, von wo
Paul noch bis zu seiner Pensionierung 1981 zur Arbeit ging.
1981 Begann die grosse Freiheit, vorerst Ruhe und Erholung. Nach 2 Jahren
fühlte sich Paul wieder völlig gesund. Er trat dann in den Männerturnverein
ein, wo er liebe Kameraden fand und auch wieder ein eifriges Mitglied war.
1986 Beitritt zur Wandergruppe Raps ‎(Regionale Anlässe Pro Senectute)‎. Viele
schöne Wanderwochen und Touren haben wir gemeinsam unternommen
und dabei viele Orte und Gegenden unserer Heimat besser kennengelernt.
1988 Über viele Jahre war auch der Samstagnachmittag ein Begriff für uns. Mit
anfangs 11 lieben Kameradinnen und Kameraden haben wir uns auf dem
„Chileplatz“ getroffen, sind zusammen gewandert, haben Freude und
Sorgen miteinander geteilt, sind eingekehrt und ein Jass gehörte natürlich
auch dazu.
Alle wurden immer älter und die Gebrechen nahmen zu, sodass die
Treffen eingestellt wurden.
Viele schöne Stunden und Tage haben wir mit unseren Freunden Hans
und Hedi Saile in deren Ferienhaus im Tessin verbracht. Wir halfen ihnen
Haus und Umgebung in Ordnung zu halten und das schöne Tessin näher
kennen zu lernen.
Mit dem Generalabonnement hatten wir so viele Möglichkeiten, unser Land
mit Bahn, Schiff und Postauto zu erkunden. Paul reiste ja so gerne, wir
hatten soviel nachzuholen, was früher einfach nicht möglich war.
In all den Jahren vergrösserte sich unsere Familie zusehends. 11 Enkel
und 5 Urenkel sind es geworden und wir freuen uns immer auf ein
Wiedersehen mit jedem.
Auch mit seinen Geschwistern und deren Familien war Paul herzlich
verbunden. Die Ziegler-Treffen in der Trotte in Thalwil und die
Sommerausflüge bedeuteten Paul sehr viel. Er hoffte, als Letzter der 2.
Generation, dass diese Tradition von den Jungen weitergeführt wird.
2002 Paul hatte hie und da Schwierigkeiten mit dem Kreislauf
‎(Durchblutungsstörungen)‎
2003 Operation der Hand und ein dreiwöchiger Spitalaufenthalt in Männedorf
halfen nichts.
Am 16. September feierten wir im kleinen Rahmen unseren diamantenen
Hochzeitstag. Paul wünschte sich noch ein Reisli auf die „Schwägalp“ und
freute sich, dies noch geschafft zu haben.
Gleichgewichtsstörungen stellten sich ein, ein Untersuch beim Herzspezialisten
im Sani Wald brachte dann Gewissheit, dass das Herz zu schwach
sei, den ganzen Kreislauf zu versorgen.
Paul hatte zum Glück nie den Mut verloren, immer hoffte er noch auf eine
Besserung. Kleine Spaziergänge in der näheren Umgebung schaffte er
gerade noch.
Im Dezember hat ihn dann die Kraft vollends verlassen, er konnte nicht
mehr schlafen, mochte nicht mehr essen, selbst trinken war eine
Anstrengung.
Am 21. Dezember wurde Paul, auf Anraten der Ärztin, ins Pflegezentrum
„Drei Tannen“ überführt. Ohne Schmerzen, bei klarem Verstand, von zu
Hause weg für immer, das hat seinen Willen gebrochen. Wohl freute er
sich, wenn Besuch kam, aber nach Neujahr wurde er immer abwesender,
gab kaum mehr Antwort und schaute in weite Ferne.
2004 Am 10. Januar um 11.00 Uhr schloss Paul, im Beisein seiner Liebsten die
Augen für immer.
Ein liebenswürdiger, fröhlicher, immer zu einem Spass aufgelegter Mensch
ist nicht mehr unter uns. Er wird in unseren Herzen weiterleben.
Aufgezeichnet von: Barbara Ziegler – Isler 1921