Tod | 16. April 2007 (Alter 70) Wald ZH, Schweiz
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Bemerkung: Lebenslauf von Léon Marcel Rochat geboren 28. September 1936 gestorben 16. April 2007
Marcel Rochat wurde am 28. September 1936, einem Montag, hier in Wald geboren. Als Sohn der Léon Marcel und der Natalie Rochat-Honegger wuchs er als kleiner Bruder von Nelly an der Tösstalstrasse auf. Die Sattlerei seines Vaters wurde bereits in zweiter Generation geführt, deshalb schien es fast Bestimmung, dass auch der Filius diesen Beruf ergreifen würde. Die Schulausbildung absolvierte er in Wald und die anschliessende Lehre zum Sattler bei seinem Vater in der Werkstatt an der Tösstalstrasse. Die anschliessende Zeit seiner Jugend prägte ihn jedoch fürs Leben. Vieles blieb sogar bis zum Lebensende erhalten. Wer von seinen hier anwesenden Freunden wüsste nicht Bescheid was nun folgen würde. Zum Beispiel die ausgedehnten Velotouren, die er mit Gleichgesinnten unternahm. Ohne Mountainbike, sondern mit einem schweren 3-Gang Velo, bepackt mit Zelt, Feldflasche, Metatablettenkocher, Windjacke, etwas Sackgeld und Proviant. Kein Alpenpass war sicher vor ihnen, stundenlang und bei Gluthitze wurden die Drahtesel gegen die Passhöhe geschoben. Nach erreichtem Ziel war an eine rasante Abfahrt auf den teilweise noch ungeteerten Strassen schon gar nicht zu denken. Die ganzen Strapazen vergass man unter freiem Himmel bei einer Suppe mit Brot. Er liebte es einfach draussen in der Natur zu sein. Er war bekannt dafür, seine Touren penibel genau vorzubereiten. Das Kartenstudium, die Proviantlisten und eine saubere Buchhaltung waren ein muss für Ihn. Etwas später kamen dann erste Abenteuer mit dem Auto dazu. Europa wurde ins Visier genommen. Rom, Paris, Dänemark. Die Natur und die berühmten Sehenswürdigkeiten spielten dabei eine grosse Rolle, Zufällig wurden auch Schweizerinnen im Sprachaufenthalt, die grosse Schwester oder Freundinnen der Mitfahrer aufgestöbert. Marcel war nicht der grosse Erzähler und darum ein idealer Geheimnisträger für seine Freunde. Auch diese Touren wurden genau geplant. Photos, Karten, Eintrittsbillete, Stadtpläne und Prospekte wurde auf dem Estrich in Schachtel gelagert. Seine Liebe zur Natur hat ihn vielleicht auch dazu gebracht der Pfadi beizutreten. ROCCO war sein Pfadinamen und ironischerweise auch ein Markenname seiner geliebten Ravioli, welche er auf den Velotouren konsumiert hat. Als Mitglied des Skiclub hatte er auch da einen Ort wo er sich wohlfühlte. Mit seinen Freunden verbrachte er ausgiebige Skiferien in Zermatt. Von da hörte man ab und zu auch die eine oder andere lustige Episode. Mach erfolgter Meisterprüfung übernahm er von seinem Vater das Geschäft und heiratete 1968 Margrit Langenegger. 1970 wurde seine Tochter Denise und 1973 sein Sohn André geboren In den folgenden Jahren konnte er die Liebe zu seiner Familie und seine Leidenschaft zur Organisation unter einen Hut bringen. Unzählige Wanderungen und Ausflüge per Bahn, Auto oder Schiff wurden unternommen. Die Karten und das Kursbuch lagen steht’s griffbereit. Er suchte immer nach neuen Routen und Verbindungen. Unermüdlich fertigte er in der Werkstatt mit seinen Angestellten unzählige Armeerucksäcke und Offizierskisten und führte Bodenbelagsarbeiten aus. Seine Frau Margrit kümmerte sich um das Sport- und Lederwarengeschäft, um den Haushalt und die Familie. Daneben teilte er seine Zeit als Mitglied im Gewerbeverein, der FDP, diversen Berufsverbänden, der Feuerwehr sowie der EW Kommission und der Wasserversorgung. Der erste Freitagabend im Monat war jedoch immer reserviert für den Skiclub Stamm. 1986 überschattete ein schwerer Schlag die noch junge Familie. Die fleissige Ehefrau und liebe Mutter erlitt eine unheilbare Krankheit und wurde jäh aus dem aktiven Leben gerissen. Sie hinterliess eine grosse Lücke und viel Leid bei Marcel, Denise und André. Doch das Leben musste weitergehen. Marcel suchte nach einer möglichen Lösung in einer schwierigen Situation und wurde auf eine Schneiderin aufmerksam gemacht. (der Beruf aller Frauen Rochat!) Marcel Rochat und Vreni Keller-Ziegler liessen sich 1987 trauen und wagten einen neuen Start. Im Haus an der Tösstalstrasse zogen neue Gesichter ein, Vrenis Sohn Thomas und Tochter Brigitte. Die Bahn mutierte zum grossen Hobby. Ob im Grossformat bei unzähligen Ausfahrten mit möglichst vielen Umsteigeorten oder im Kleinen mit der Modelleisenbahn. Leider war es Marcel nicht mehr möglich seine grosse Baustelle zu beenden. Das Haus an der Tösstalstrasse leerte sich allmählich wieder. Die Kinder wurden erwachsen und gingen ihre eigenen Wege. Doch schon bald hörte man erneut Kinderlachen. Die Enkel waren auf dem Vormarsch. Mit Roger, Jeanette, Natalie, Dianne, Amy und Luc sind sechs Grosskinder, welche heute von ihrem lieben Grossvater Abschied nehmen müssen. Musste er sich am Anfang erst wieder an diese kleinen Menschen gewöhnen, fand er dann einen wunderbaren herzlichen Zugang zu ihnen. Zwischenzeitlich durfte er mit 65 in Pension gehen. Das Geschäft übergab er seiner Tochter Denise und gleichzeitig zügelte er zusammen mit Vreni an den Schmittenbach 5. Nach 65 Jahren an der Tösstalstrasse, war dies für ihn doch eine grosse Sache. Die nun gewonnene Zeit füllte sich jedoch schnell wieder. Vom Skiclub her kommend verbunden mit dem Oberholz engagierte er sich die letzten Winter am Ponylift. Als Wanderfreund kümmerte er sich zusammen mit den anderen Mitgliedern des Verkehrsvereins Wald um die unzähligen Wanderkilometer, Feuerstellen und Anlässe im Dorf. Am Dienstagabend war Gymnastik auf dem Programm und auf den monatlichen Höck auf dem Bachtel bei der Senioren Gruppe des SAC-Bachtel wollte er nicht verzichten. Auf dem Weg zu einem dieser Höcks machten sich die Anzeichen seiner schweren Krankheit dann aber auch bitter bemerkbar. Unterdessen sind wir im Januar 2006 angekommen. Es folgten Untersuchungen, Abklärungen, erste Therapien. Eine Verbesserung ein kleiner Rückschlag, Hoffnung gepaart mit Angst, Unterdrückung gefolgt von Akzeptanz, Schleichend wurde die Krankheit mächtiger. Weitere Therapien, kleinere und grössere Spitalaufenthalte drängten sich auf. Im September 2006 lud er zusammen mit Vreni noch ein letztes Mal zu einem grossen Fest das er noch geniessen durfte. Zu gemeinsamen 130 Jahren wurde eine kleine Reise unternommen. Natürlich per Bahn, mit dem roten Pfeil. Im Dezember musste er als Notfall zurück ins Unispital nach Zürich. Eine kleine Hoffnung machte ihm der Aufenthalt im Januar im Sani. Mitte Februar durfte er dann nach Hause. Trotz grosser Schwäche gelang es den letzten Traum zu erfüllen – mit dem neuen Zug „Thurbo“ nach Winterthur zu fahren. Sieben Wochen lang durfte er noch in seiner vertrauten Umgebung leben und gepflegt werden. Letztlich musste er, was schwer fiel – warten, warten, warten. Am Montag den 16. April 2007 um 12:30 Uhr entschlief Marcel friedlich. Am Montag wurde er geboren, am Montag verschied er. 12:30 Seine Zeit!!! Hat er doch während den letzten 40 oder 50 Jahren um diese Zeit seinen Mittagsschlaf gemacht. Er wollte nur etwas Organisation in seine letzte Reise bringen! Marcel – Nicht ein Mensch von grossen Worten. Ein Schaffer, ein Freund, ein lieber Ehemann und Bruder, ein gütiger Vater, Grossvater und Götti. Marcel – wurde von seinem Leid erlösst. Die Erinnerung an Ihn bleibt uns allen erhalten. Verfasser: Familie, 18. April 2007
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